Mittwoch, 13. Februar 2008

Poker-Boom im Internet weiterhin ungebrochen

"Schlechter Ruf des Spiels ist mittlerweile überwunden"

Leinfelden - Online-Gambling ist seit etwa 2002 ein boomender Markt. Das Umsatzvolumen weltweit liegt mit geschätzten Einnahmen von rund zehn bis 15 Mrd. Dollar pro Jahr auf ähnlichem Niveau wie das der Pornobranche. Die Casinobetreiber können vor allem auch deshalb so viel Profit erwirtschaften, da die Kosten für den Betrieb einer Web-Spielhölle durch ein Minimum an Personal und relativ geringem technischen Aufwand sehr niedrig gehalten werden können. Auch ein Verbot von Online-Gambling, das in den USA seit Oktober 2006 als Bundesgesetz gilt, konnte den Poker-Boom nicht bremsen. Vielmehr hatte dieser drastische Schritt zur Konsequenz, dass US-Glücksspielkonzerne stärker auf andere Märkte wie etwa den europäischen drängten.

"Der Poker-Boom im Internet ist weiterhin ungebrochen, auch wenn die Zuwachskurve mittlerweile nicht mehr ganz so steil nach oben zeigt wie etwa im vergangenen Jahr", meint Dirk Oetzmann, Poker-Experte und Redakteur beim Magazin "POKER Tribune" http://www.poker-tribune.de, im Gespräch mit pressetext. Geschätzte Spielerzahlen von 1,5 bis 2,5 Mio. Poker-spielenden Internetnutzern würden in diesem Zusammenhang eine eindeutige Sprache sprechen. "In Deutschland wurde der Boom vor allem durch ein Ereignis ausgelöst: Den Sieg von Chris Moneymaker beim Hauptturnier der World Series of Poker 2003", erklärt der Poker-Experte. Dieser habe gezeigt, dass auch ein Amateur sich in der Szene gegen professionelle Spieler erfolgreich durchsetzen kann. "Moneymaker hat sich für die Teilnahme an den Poker Series qualifiziert, indem er 39 Dollar an einen Online-Poker-Anbieter zahlte, um in einem Aufstiegsturnier mitspielen zu können", erläutert Oetzmann. Beendet hat er das Turnier schließlich mit dem ersten Platz und 2,5 Mio. Dollar Preisgeld.

Als ausschlaggebend dafür, dass Poker noch vor einigen Jahren kein großer Anziehungspunkt der Massen gewesen ist, galt lange Zeit auch das angeschlagene Image des Kartenspiels. "Auswanderer haben bereits im 18. Jahrhundert Vorläufer des Poker-Spiels mit nach Amerika gebracht", schildert Oetzmann. Der schlechte Ruf des Spiels resultiere aus dem Umstand, dass viele Menschen damals dadurch ihr komplettes Hab und Gut verspielt hätten. Auch am Online-Sektor hatte die Branche lange Zeit mit einem schlechten Image zu kämpfen. So galten viele Online-Casino-Betreiber noch vor wenigen Jahren als unseriös und unsicher. "Obwohl die Seriosität von Poker-Diensten im Internet mittlerweile auch statistisch belegt ist, können Missbrauchsfälle nicht immer ausgeschlossen werden", räumt Oetzmann ein. So konnte Ende Oktober letzten Jahres beispielsweise ein Betrugsfall beim Anbieter Absolute Poker nachgewiesen werden (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=071023029).

Die ersten Online-Casinos entstanden bereits Ende der Neunziger. Aufgrund einer noch nicht sehr ausgeprägten Internetanbindung hielt sich die Zahl der Nutzer allerdings in Grenzen. Auch war es zu diesem Zeitpunkt technisch noch nicht möglich, Spiele in Echtzeit durchzuführen. Deshalb beschränkte sich das Angebot lange Zeit im Wesentlichen auf Roulette oder Black Jack, das nur gegen das Casino gespielt werden konnte. Erst durch die Verbreitung echter Breitbandverbindungen wurde das interaktive Gegeneinander-Antreten menschlicher Spieler möglich.

Quelle: pressetext.austria

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